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  • Writer's pictureEdith Blos

Souvenir de la Malmaison


Es gibt Rosen... und dann gibt es Stars! Souvenir de la Malmaison ist eine davon. Ich denke, man kann sie getrost als eine der 'Grand Dames' unter den Rosen bezeichnen. 1843 in Frankreich von Jean Beluze gezüchtet, ranken sich nicht nur unzählige Auszeichnungen um ihre Schönheit sondern auch Geschichten. Hier ist meine Lieblings-Story:

Die Kaiserin Joséphine de Beauharnais erhielt von ihrem Ex-Gemahl, Kaiser Napoleon, aus Anlass ihrer Trennung und zum Zeichen seiner ewigen Dankbarkeit ein äußerst wertvolles Geschenk - das wunderschöne Schloss Malmaison. Der Rosengarten von Malmaison war berühmt dafür alle bislang bekannten Rosensorten zu beherbergen. Verlassen und einsam in ihrer Ex-Frau-Residenz tröstete sich die schöne Kaiserin mit dem Gärtnern ihrer Rosen. Als eines Tages ihr Lieblingsrosenzüchter, Jean Beluze, Joséphine eine Blüte seiner neuesten Rosenkreation überreichte, nannte sie die Rose 'Souvenir de la Malmaison', und gab sie dem Kaiser mit dem Bekenntnis ihrer unsterblichen Liebe.


Genau! Zu schön um wahr zu sein:

Joséphine kaufte das Schloss Malmaison noch während ihrer Ehe mit Napoleon hinter seinem Rücken dafür mit seinem, oder schlimmer noch, des Staates Geld zu einem völlig überzogenen Preis. So war sie lange Jahre hoch verschuldet - nicht dass ihr lifestyle sehr darunter

gelitten hätte - bis Napoleon nach seiner Kaiserkrönung widerwillig ihre Schulden tilgte. Bei ihrer Trennung gab er Joséphine das Schloss Malmaison als Abfindung. Der Rosenzüchter Jean Beluze kam dabei überhaupt nicht ins Spiel, denn er züchtete und benannte diese außergewöhnliche Bourbon-Rose erst 29 Jahre nach Joséphines Tod.



Souvenir de la Malmaison kann sich gut und gerne mit dieser und anderen wahren oder erfundenen Geschichten schmücken. Wenn ihr eure Näschen über ihre riesigen rosé-weißen, tief geviertelten Blüten neigt, wird euch nicht nur ihr betörender Duft mitten ins Herz treffen. Ihre unzähligen, in beinah geometrischen Wirbeln tanzenden Blütenblätter, deren alabastergleiche "Haut" und ihr wunderbarer Duft ziehen euch in die schier unergründliche Tiefe ihrer Mitte. Ich fange an zu dichten ;-) das geht auch garnicht anders bei dem Zauber dieser historischen Rose.

Soviel dazu, und jetzt die Minuspunkte: ja, sie ist, wie alle Bourbonrosen, anfällig für Sternruß - vor allem bei feuchtkühlem Wetter. Heißt: sie braucht Sonne, Sonne und nochmal Sonne von morgens bis abends (gerne lichter Schatten am frühen Nachmittag) und durch die Saison von März bis November.

Souvenir gehört zu den sogenannten 'desert roses', also Wüstenrosen. Sie liebt leicht sandige Böden und ihre monatliche Dosis alfalfa, i.e. Luzerne, gepresst oder als Tee. Die perfekte Rose also für Gärten, die in den letzten Jahren unter Hitze und Trockenheit gelitten haben. Aber selbst wenn ihr Madame nicht die perfekten Bedingungen bieten könnt - wie mein Garten mit lehmigem, kalkhaltigem Boden - wird sie ihr Bestes für euch geben. Sie ist nämlich eine echte Kämpferin! Und genau das liebe ich so an ihr, dass sie nicht nur schön ist sondern auch stark. Go girl! Mit einer zweiwöchentlichen Sprühung mit Recht's Vitanal Rosen oder jedem anderen biologischen Blattsprühdünger wird der Sternruß auch nicht schlimm. Bei mir hatte sie in dieser trockenen Saison gar keinen.




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